- GmbH auflösen – Was du bei der Liquidation beachten solltest!
- 3 teure Steuerfehler beim Wechsel in die GmbH
- GmbH nachträglich in die Holding bekommen? Geht das?
Die Auflösung oder Beibehaltung einer GmbH ist ein Thema, das viele Unternehmer betrifft, wenn du einen Businesswechsel in Betracht ziehst oder du dein Unternehmen aufgeben möchtest. In diesem Beitrag schauen wir uns die Optionen und Prozesse an, die in solch einem Szenario entstehen könnten. Es ist wichtig zu wissen, welche Schritte unternommen werden müssen und welche Optionen dir zur Verfügung stehen.
Angenommen, du hast dein bisheriges Business aufgegeben, planst ein neues Unternehmen in einer anderen Gesellschaft, oder möchten nur noch als Investor tätig sein, dann stellt sich die Frage: Was geschieht mit deiner bisherigen GmbH?
Es gilt eine Entscheidung zu treffen: Die GmbH beibehalten oder löschen. Lass uns diese beiden Wege im Detail betrachten.
GmbH behalten: Was ist zu tun?
Falls du planst, die GmbH beizubehalten und später wiederzuverwenden, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest:
Verträge kündigen
Wenn Sie eine GmbH ruhigstellen möchten, sollten Sie alle bestehenden Verträge kündigen. Das umfasst Handyverträge sowie Verträge für jegliche Dienstleistungen.
Löhne einstellen
Es ist wichtig, alle Löhne einzustellen, einschließlich deines, falls du der Geschäftsführer bist. Informiere deinen Steuerberater oder die Person, die für die Lohnabrechnung zuständig ist.
Buchhaltung und Umsatzsteuer anpassen
Reduziere deine Umsatzsteuervoranmeldungen und ändern sie, ggf. die Frequenz deiner Buchführung auf quartalsweise oder jährlich. Informiere deinen Steuerberater darüber, dass du keine Geschäftsaktivitäten mehr in der GmbH durchführen.
Vorauszahlungen (Steuern) reduzieren
Wenn du deine GmbH einstellst, aber dennoch behalten möchten, solltest du keine Vorauszahlungen mehr für Steuern leisten. Du kannst hierfür einen Antrag beim Finanzamt stellen.
Kosten senken
Ein genereller, aber sehr wichtiger Punkt ist die Reduzierung aller Kosten. Wenn du in dieser GmbH kein Geschäft mehr betreibst, solltest du alle laufenden Kosten so weit wie möglich reduzieren, um das Bankkonto der GmbH nicht unnötig zu belasten.
Wann ist es sinnvoll, eine GmbH zu behalten?
Es gibt mehrere Gründe, warum es sinnvoll sein könnte, eine GmbH zu behalten:
Neues Business ist geplant
Wenn du in den nächsten Jahren ein neues Geschäftsmodell starten möchten, kann es sinnvoll sein, die GmbH zu behalten.
In eine Vermögensverwaltungsgesellschaft umfunktionieren
Wenn du planst, deine GmbH in eine Vermögensverwaltungsgesellschaft umzuwandeln, könnte es sinnvoll sein, die GmbH zu behalten.
Leere GmbH verkaufen
Manche Leute möchten ein neues Unternehmen gründen und benötigen dafür eine GmbH, aber der Gründungsprozess ist ihnen zu aufwendig. Diese Leute sind oft an einer leeren GmbH interessiert.
Thema Gewährleistung
Wenn dein bisheriges Geschäftsmodell Gewährleistungs- oder Garantieprobleme hatte, kann es sinnvoll sein, die GmbH aufrechtzuerhalten, bis alle Gewährleistungsfristen abgelaufen sind.
In allen anderen Fällen könnte es jedoch sinnvoller sein, die GmbH zu löschen. Das liegt hauptsächlich an den laufenden Kosten, die mit dem Unterhalt einer GmbH verbunden sind. Selbst eine stillgelegte GmbH kann leicht Kosten von 2000 € pro Jahr verursachen.
Kann man eine GmbH löschen?
Leider ist das Löschen einer GmbH nicht so einfach und erfordert ein sogenanntes Liquidationsverfahren, welches auch mit Kosten verbunden ist. Es ist ratsam, bei deinem Steuerberater ein Angebot für dieses Verfahren einzuholen. Dann kannst du vergleichen, was teurer ist: Die GmbH aufrechtzuerhalten oder die GmbH zu liquidieren bzw. aufzulösen.
Die Liquidation einer GmbH: Ein Schritt-für-Schritt Guide
Lass uns gemeinsam die einzelnen Schritte der Liquidation einer GmbH durchgehen. Es handelt sich hier um den Fall, in dem ihr euch für die Löschung eurer GmbH entschieden haben. Dabei ist die Unterstützung eines Steuerberaters unerlässlich. Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Ihr werdet es selbst nicht schaffen, eine GmbH komplett zu liquidieren. Die Unterstützung eines Steuerberates ist essentiell. Es gibt viele formelle und rechtliche Punkte, die beachtet werden müssen:
- Gesellschafterbeschluss: Der erste Schritt der Liquidation ist der Gesellschafterbeschluss. Das bedeutet, alle Gesellschafter der GmbH, auch wenn es nur einen Gesellschafter gibt (also du), benötigen einen Beschluss, ein schriftliches Dokument, das die Liquidation bestätigt.
- Anmeldung der Liquidation: Mit diesem Gesellschafterbeschluss gehst du zum Notar deiner Wahl und meldest die Liquidation an. Der Notar wird diesen Beschluss dann zum Handelsregister senden.
- Gläubigeraufruf: Der nächste Schritt ist der sogenannte Gläubigeraufruf. Du musst, auch dies kann der Steuerberater für dich erledigen, im Bundesanzeiger einen Gläubigeraufruf veröffentlichen. Hier können sich alle, die noch meinen, Geld von der GmbH zu bekommen, melden. Dieser formale Akt ist auch der Grund dafür, dass die Liquidation ein bis zwei Jahre dauern kann, da alle Gläubiger, also Leute, die noch Geld von der GmbH bekommen, die Chance haben, sich noch zu melden.
- Liquidationseröffnungsbilanz: Auch hier benötigst du die Hilfe eines Steuerberateres. Die Liquidationseröffnungsbilanz muss ebenfalls in den Bundesanzeiger.
- Geschäfte einstellen: Wenn du eine GmbH liquidierst, dann stellst du die sogenannte werbende Tätigkeit ein. Keine neuen Verträge mehr, nur noch das alte Geschäft abwickeln.
- Informationen wie bei “GmbH behalten”: Damit meine ich alle Punkte, die ich dir gerade bei “GmbH behalten” aufgezeigt habe, zum Thema Kostenreduzierung. Diese musst du auch wie bei “GmbH löschen” umsetzen. Es muss alles gekündigt werden.
- Alles zu Geld machen: Das bedeutet, alles, was der GmbH gehört, alle Verträge, alle Assets, alles zu Geld machen.
- Jahresabschlüsse und Steuererklärungen: Auch in dieser Liquidationsphase muss eine GmbH Jahresabschlüsse erstellen und Steuererklärungen machen. Auch hier gilt: Bitte wende dich wieder an den Steuerberater.
- Liquidationsschlussbilanz und Verteilung an Gesellschafter: Ein formelles Dokument, das vom Steuerberater erstellt wird und im Bundesanzeiger eingereicht wird. Dann kommt der Punkt, wo das, was in der GmbH noch drin ist, also hoffentlich nur noch Geld (weil alles zu Geld gemacht wurde), an die Gesellschafter oder den Gesellschafter zu verteilen.
- Anmeldung der Löschung: Der finale Schritt. Wenn alles fertig ist, gehst du nochmal zum Notar und meldest an, dass die Liquidation abgeschlossen ist und die GmbH gelöscht werden soll.
Ein wichtiges Thema ist noch zu klären: Das Finanzamt. In der Praxis läuft es so, dass wenn du diese Löschung anmeldest, das Handelsregister beim Finanzamt nachfragt, ob mit der GmbH alles steuerlich geregelt ist. Wenn das Finanzamt bestätigt, dass alles erfolgt ist, wird die GmbH gelöscht. Sollte das Finanzamt aber mitteilen, dass noch offene Punkte bestehen, wird es keine Löschung geben. Hier wird es dann wieder kompliziert. Deshalb vorher mit dem Steuerberater klären, ob mit dem Finanzamt alles abgeklärt wurde.
Wie lange dauert die Liquidation einer GmbH?
Ab dem Zeitpunkt der Beschlussfassung kannst du mit ein bis zwei Jahren rechnen. Zum einen liegt es an der Sperrfrist mit dem Gläubigeraufruf, dann das Thema mit dem Finanzamt alles abzuwickeln. In der Praxis kannst du wahrscheinlich eher mit zwei Jahren rechnen.
Die Liquidation einer GmbH ist kein leichter Schritt und benötigt viel Vorbereitung und Durchführung. Es ist kein Prozess, den man ohne professionelle Hilfe durchführen kann. Aber mit den richtigen Schritten und der Unterstützung eines Steuerberaters kannst du sicher sein, dass du auf dem richtigen Weg bist.
Dein Weg zur erfolgreichen GmbH – Wir begleiten Dich!
Spielt die GmbH in deinem unternehmerischen Alltag eine Rolle? Vielleicht bist du Unternehmer und spielst mit dem Gedanken, den entscheidenden Schritt hin zur Gründung einer GmbH zu wagen. Oder vielleicht leitest du bereits eine oder mehrere GmbHs und überlegst, eine Holding zu gründen, um deine Zukunft als professioneller Investor zu gestalten.
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