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Wer ein Vermögen in Aktien anlegen möchte, muss sich auch mit der Steuerfrage auseinandersetzen. Denn auch bei Aktienanlagen fallen Steuern an. Mit einer Holding kannst du deine Aktiengeschäfte steuereffizienter gestalten und so Steuern sparen.
Aktienhandel in einer Holding: So nutzt du die Steuervorteile
In deiner Holding GmbH kannst du mit dem dort zur Verfügung stehenden Geld direkt in Aktien investieren. Solltest du keine Holding GmbH haben, kannst du für den Handel mit Aktien auch eine Trading GmbH gründen. Damit eine Trading GmbH für dich auch wirtschaftlich Sinn macht, sollte diese mindestens über ein Anlagekapital von 100.000 € verfügen.
Eine der häufig an uns gerichteten Fragen ist, wie du Geld in deine Holding GmbH transferieren kannst, das du für die Anlage in Aktien verwenden kannst. Üblicherweise bekommt die Holding GmbH das Anlagekapital in der Form, dass die operative GmbH ihren Gewinn nach Ablauf des Wirtschaftsjahres an die Holding GmbH ausschüttet. Die Holding GmbH kann dieses Geld z. B. nun in Aktien investieren.
Sollte schon unterjährig eine Investitionschance vorliegen, kann die operative Gesellschaft der Holding GmbH auch ein Darlehen gewähren. Mit diesem Darlehen kann die Holding GmbH sofort in Aktien investieren. Dieses Darlehen kann durch eine Ausschüttung nach Ablauf des Wirtschaftsjahres wiederum getilgt werden.
Fehlerhafte Übertragung von Aktiendepots auf Holding GmbH
Eine häufige Fehlerquelle ist die Übertragung eines Aktiendepots aus dem Privatvermögen auf eine Holding GmbH. Diese Übertragung ist problematisch, da sie eine verdeckte Einlage darstellt. Die verdeckte Einlage ist eine Zuwendung des Gesellschafters an die Gesellschaft, die als Eigenkapital behandelt wird.
Die verdeckte Einlage hat zwei negative Folgen:
- Schenkungsteuer: Der Wert der übertragenen Aktien ist als Schenkung an die Holding GmbH zu versteuern. Der Freibetrag für Schenkungen an nahe Angehörige beträgt 20.000 Euro pro Jahr. Bei einem höheren Wert ist Schenkungssteuer zu zahlen.
- Kapitalertragsteuer: Die Übertragung der Aktien aus dem Privatvermögen auf die Holding GmbH gilt als Veräußerung. Die erzielten Kursgewinne sind daher steuerpflichtig.
Aus diesen Gründen sollte eine Übertragung von Aktiendepots auf eine Holding GmbH nur unter Berücksichtigung der steuerlichen Folgen erfolgen.
Umtragung von Aktiendepots auf Holding GmbH: So vermeidest du die verdeckte Einlage
Eine Möglichkeit, ein Aktiendepot aus dem Privatvermögen auf eine Holding GmbH zu übertragen, ist die Veräußerung der Aktien auf privater Ebene. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Aktien im Verlust sind.
Der Erlös aus der Veräußerung kann dann der Holding GmbH als Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Die Holding GmbH kann dann die Aktien erneut erwerben.
Auf diese Weise verbleiben die Aktien in der Holding GmbH und es können in Zukunft die Vorteile der steuerfreien Besteuerung von Veräußerungsgewinnen genutzt werden.
So eröffnest du ein Aktiendepot für deine GmbH
Willst du mit deiner GmbH an der Börse handeln, benötigst du ein spezielles Firmendepot.
Für die Eröffnung eines GmbH-Depots benötigst du zwingend eine LAI-Nummer. Diese kannst du beim Bundesanzeigerverlag beantragen. Es gibt auch spezielle Dienstleister, die diese Nummer für dich beantragen. Du musst diese Dienstleister jedoch nicht beauftragen. Der Antrag ist einfach und du sparst dir dadurch unnötige Kosten.
Wichtig ist, dass du dein Depot bei einer Bank eröffnest, die ein Firmendepot anbietet. In diesem Fall wird dir das Reporting für die Erstellung der Buchhaltung vom Anbieter mitgeliefert. Insbesondere ausländische Anbieter haben diesen Service nicht. So kann die Buchhaltung schnell sehr teuer werden.
Außerdem solltest du darauf achten, dass bei dem Depotanbieter eine Aussetzung des automatischen Kapitalertragsteuerabzugs möglich ist.
Banken behalten bei einem Aktienverkauf üblicherweise Kapitalertragsteuer ein, obwohl eine GmbH keine Kapitalertragsteuer zu zahlen hat. Erst mit der Jahressteuererklärung kannst du diese Kapitalertragsteuer wieder zurückfordern. Ohne Aussetzung des Kapitalertragsteuerabzugs hättest du einen hohen Mehraufwand und ein reduziertes Investitionskapital.
Leider bieten nur wenige Anbieter diese Möglichkeit an.
Kennst du einen Anbieter für Firmendepots? Dann teile ihn gerne in den Kommentaren mit!
Besteuerung von Aktien: So profitierst du von einer Holding GmbH
Willst du Aktien langfristig halten, um Dividenden zu erzielen? Dann musst du auf Dividendenerträge deiner GmbH einen Regelsteuersatz von ca. 30 % zahlen. Auf privater Ebene hingegen fällt nur ein Kapitalertragsteuersatz von ca. 28 % an.
Warum ist das so?
Auf privater Ebene hast du nur einen Werbungskostenpauschbetrag von 1.000 € pro Jahr. In deiner GmbH kannst du sämtliche Kosten wie Depotkosten, Finanzbriefe, Software, EDV-Technik, Fortbildungen, Arbeitszimmer und sogar den Firmenwagen steuerlich absetzen. Dadurch lässt sich der Gewinn und somit die Steuerlast deutlich reduzieren.
Außerdem kannst du durch den nahezu steuerfreien Übertrag von Gewinnen aus deiner operativen GmbH in deine Holding GmbH ein deutlich höheres Anlagevolumen aufbauen. Das überwiegt den Nachteil der geringfügig höheren Steuer.
Die Besteuerung von Aktien in einer Holding GmbH ist vorteilhaft, da du durch das höhere Anlagevolumen und die höheren Abzugsmöglichkeiten deine Steuerlast deutlich reduzieren kannst.
Steuervorteil beim Aktienverkauf durch Holding GmbH
Erzielst du deine Einkünfte durch den Handel und somit den Verkauf von Aktien? Dann hast du einen großen Steuervorteil, wenn du diese Gewinne über deine Holding GmbH versteuerst.
Denn Veräußerungsgewinne aus Aktien sind in einer Holding GmbH zu 95 % steuerfrei. Das bedeutet, dass du nur 1,5 % Steuern auf einen Veräußerungsgewinn zahlen musst.
Dieser Steuervorteil von 25 % gegenüber Aktien im Privatvermögen ist ein großer Vorteil.
Ein Nachteil gegenüber der Anlage im Privatvermögen ist, dass Aktienverluste in der Holding GmbH nicht steuerlich geltend gemacht werden können.
In der Praxis bietet die Holding GmbH aber trotzdem einen Steuervorteil für profitable Aktienanlagen. Der Grund dafür ist, dass der Unterschied zwischen den Steuersätzen 1,5 % in der Holding GmbH und 26,375 % im Privatvermögen so groß ist, dass sich die nicht anrechenbaren Verluste in der Regel amortisieren.
Auf privater Ebene gilt eine Verlustabzugsbegrenzung in Höhe von 20.000 € im Jahr. Das bedeutet, dass hier Verluste auch nicht unbeschränkt berücksichtigt werden können.
Fazit
Die Gründung einer Holding GmbH kann für Aktieninvestoren steuerliche Vorteile bringen. So sind Veräußerungsgewinne aus Aktien in einer Holding GmbH zu 95 % steuerfrei, während sie im Privatvermögen mit 26,375 % besteuert werden. Allerdings sind Aktienverluste in der Holding GmbH nicht steuerlich absetzbar.
Vorteile einer Holding GmbH für Aktieninvestoren:
- Steuerfreie Besteuerung von Veräußerungsgewinnen
- Höheres Anlagevolumen durch steuerfreien Übertrag von Gewinnen aus operativen Gesellschaften
- Möglichkeit der Auslagerung von Nebenkosten
Risiken einer Holding GmbH für Aktieninvestoren:
- Nicht abziehbare Aktienverluste
- Komplexe Buchhaltung
- Kosten für die Gründung und Verwaltung einer GmbH
Die Gründung einer Holding GmbH kann für Aktieninvestoren eine sinnvolle Option sein, um Steuern zu sparen. Allerdings sollten die Vorteile und Risiken vor der Gründung sorgfältig abgewogen werden.
Interessierst du dich für einen Aktienhandel in einer Holding GmbH? Dann vereinbare jetzt ein kostenfreies Erstgespräch mit uns. In diesem Gespräch analysieren wir deine Unternehmensstruktur und deine unternehmerischen Ziele. Gemeinsam berechnen wir, welche steuerlichen Vorteile eine Holding GmbH für dich bringen kann. Wenn du noch Fragen hast dann schreib die gern in die Kommentare.