Als Unternehmer fragt man sich sicherlich oft, ab welchem Einkommen sich eine GmbH lohnt. In diesem Artikel zeigen wir dir, dass die Umwandlung deines Einzelunternehmens in eine GmbH sogar zum Nulltarif möglich ist – wenn du das richtige Timing nicht verpassen.
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Vorteile und Risiken des Einzelunternehmertums
Das Gründen eines Einzelunternehmens ist einfach und kostengünstig, erfordert keine besonderen Voraussetzungen und kann von jedem durchgeführt werden, der über die notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein Geschäft erfolgreich zu führen. Allerdings ist ein Einzelunternehmen auch häufig mit einem höheren Risiko verbunden, da der Eigentümer persönlich für alle Schulden und Risiken des Unternehmens mit seinem gesamten Privatvermögen haftet.
Vermögensschutz und Haftungsbeschränkung durch die GmbH
Eine Möglichkeit, dieses Risiko zu verringern, besteht darin, das Einzelunternehmen in eine GmbH umzuwandeln. Eine GmbH ist eine separate rechtliche Einheit mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Eigentümer nicht mit dem Privatvermögen haftbar sind. Viele Unternehmer entscheiden sich für eine Umwandlung in eine GmbH, wenn ihr Geschäft wächst und sie mehr Schutz für ihr Vermögen benötigen.
Mindestgewinn und Steuervorteile einer GmbH
Mit zunehmendem Gewinn steigt dein Steuersatz bis zu einem Höchststeuersatz von 45%. Die Umwandlung deines Einzelunternehmens in eine GmbH kann sich aus steuerlicher Sicht absolut rentieren. Beginnen wir mit dem Mindestgewinn, der vorhanden sein sollte, damit sich die GmbH aus steuerlicher Sicht lohnt.
Fallen Einkommen von 78.000 Euro an, so beträgt der Grenzsteuersatz in diesem Beispiel 42%. Bei einem Einkommen von 78.000 Euro ist der Gewinn in einem Einzelunternehmen identisch mit dem Steuersatz einer GmbH, nämlich 30%. Gewinne kleiner 78.000 Euro werden in einer Einzelfirma sogar günstiger besteuert. Liegt der Gewinn jedoch über 78.000 Euro, spart die GmbH für jeden weiteren Euro Gewinn 12% an Steuern, nämlich der Differenz zwischen dem Grenzsteuersatz von 42% und dem Steuersatz von 30% einer GmbH.
Ein Vergleich von Steuerbelastungen zwischen Einzelunternehmen und GmbH
Schauen wir uns das Ganze doch einmal an einem Beispiel an: Bei einem Gewinn in einem Einzelunternehmen von 78.000 Euro und der Annahme, dass dieser Gewinn vollständig als Geschäftsführergehalt entnommen wurde, haben wir in beiden Rechtsformen exakt dieselbe Steuerbelastung. Wenn wir jedoch von meinem Lebensunterhalt ein Jahresgehalt von 60.000 Euro ansetzen – das wären 5.000 Euro im Monat – dann würde man durch eine GmbH bereits einen Steuervorteil von 2.145 Euro erreichen.
Kosten und Vorteile: GmbH-Gründungskosten und langfristige Vorteile gegenüber Einzelunternehmen
Vollständigkeitshalber muss man natürlich anmerken, dass die Abschlusskosten einer GmbH im Vergleich zu einem Einzelunternehmen etwa 1.500 Euro an Mehrkosten verursachen. Dennoch wäre eine GmbH selbst nach Kosten gegenüber dem Einzelunternehmen vorteilhaft und wir hätten zudem unser Privatvermögen vom unternehmerischen Risiko abgeschirmt.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass es wichtig ist, die individuelle Situation des Unternehmens zu bewerten, um die richtige Entscheidung bezüglich der Rechtsform zu treffen. Eine GmbH kann sowohl steuerliche Vorteile als auch Schutz des Privatvermögens bieten, allerdings sollte man auch die zusätzlichen Kosten und Formalitäten berücksichtigen.